Ewige Ruhe – getragen von Wellen und Wind
Eine Seebestattung hat etwas zutiefst Friedliches. Die Asche der verstorbenen Person wird bei sanftem Wellenschlag und frischer Meeresbrise dem Meer übergeben — ein Abschied, der Leichtigkeit, Weite und Stille miteinander verbindet.
Viele Menschen empfinden diesen Ort des Gedenkens als besonders tröstlich. Das Meer steht für Ewigkeit, für Bewegung und für Freiheit — und vielleicht auch dafür, dass nichts wirklich endet, sondern in einen größeren Kreislauf zurückkehrt. Eine Seebestattung kann auf Wunsch ganz still erfolgen oder im Beisein der Angehörigen — begleitet von einer liebevoll gestalteten Abschiedsfeier an Bord.
Die stille Seebestattung
Bei einer stillen Seebestattung legt das Schiff mit gesetzter Flagge auf Halbmast ab und nimmt Kurs auf die Beisetzungsposition. Dort, mitten auf dem Meer, spricht der Kapitän einige Abschiedsworte, bevor er die Urne dem Wasser übergibt. Anschließend erklingen vier Doppelschläge auf der Schiffsglocke — ein altes seemännisches Zeichen für das Ende der Wache. Nach der Rückkehr erhalten die Angehörigen einen Seegrabbrief mit einem Auszug aus dem Schiffslogbuch sowie der genauen Position der Beisetzung — ein stilles, aber sehr würdevolles Andenken.
Die begleitete Seebestattung
Wer den letzten Weg gemeinsam gehen möchte, kann an einer begleiteten Seebestattung teilnehmen. Dabei wird die Urne im Beisein der Angehörigen dem Meer übergeben — eingebettet in eine Abschiedsfeier, die individuell gestaltet werden kann. Musik, persönliche Worte, Blüten, kleine Rituale — alles, was den Moment besonders macht, findet hier seinen Platz.
Auch bei dieser Form erklingen am Ende vier Doppelschläge der Schiffsglocke, bevor das Schiff einen Kreis um die Beisetzungsstelle zieht — als würde eine Insel der Ruhe entstehen, mitten auf dem offenen Meer. Während das Schiff langsam zum Hafen zurückkehrt, bleibt Zeit, innezuhalten, Erinnerungen zu teilen und den Blick über die Wellen schweifen zu lassen.
Nach der Beisetzung erhalten die Angehörigen eine Seekarte und einen Logbuchauszug, auf denen die genaue Position der Ruhestätte vermerkt ist — ein Zeichen dafür, dass der Mensch, den man verabschiedet hat, nun Teil des großen Ganzen geworden ist.
