Wenn jemand gestorben ist, stehen alle erst einmal unter Schock. Niemals kann man vorbereitet sein. Ruhe herstellen, frische Luft reinlassen, Musik spielen, Berührungen zulassen und Kontakt zum Bestatter und/oder Hausarzt herstellen — mehr müssen Sie erst einmal nicht tun.
Wenn jemand gestorben ist, wird nicht selten eine Mühle in Gang gebracht, die läuft, wie sie schon seit unendlich vielen Jahren läuft. Lassen Sie sich bitte nicht sagen, es muss alles ganz schnell gehen und erliegen Sie nicht dem Glauben: Was Sie nicht sehen, ist nicht. Das funktioniert nicht — glauben Sie mir. Sie MÜSSEN erst einmal gar nichts tun.
Atmen Sie durch, lassen Sie frische Luft in die Räume, machen Sie vielleicht leise Musik an (oder auch gerne laut), entzünden Sie eine Kerze oder tun Sie, was auch immer in diesem Moment für Sie passt. Halten Sie inne und lassen Sie das, was geschehen ist auf sich wirken. Oft ist es eine große Stille aber auch eine Beruhigung, die im Raum liegt.
Besinnen Sie sich darauf, dass jetzt die letzten Stunden mit einem lieben Familienmitglied, einer Freundin oder einem Freund anbrechen und bereits jetzt die Weichen für die Trauerarbeit gestellt werden.
Denken Sie daran, dass eine verstorbene Person bis zu 36 Stunden bleiben kann, wo sie ist. Dennoch sollten Sie bei einem Todesfall im häuslichen Umfeld einen (Haus)Arzt benachrichtigen und demnächst auch einen Bestatter. Gut ist es, wenn klar ist, wer Sie in dieser Angelegenheit begleitet. Sollte es nachts sein, können Sie ohne weiteres damit aber auch bis zum Morgen warten.
Manche Menschen wollen die verstorbene Person waschen, kämmen und zurecht zu machen. Sie können sie die Kleidung anziehen, die sie tragen sollte oder wollte. Das alles können wir auch gerne gemeinsam machen. Vielleicht wollen Sie aber auch einfach gar nichts tun, sind irgendwie überfordert und wollen einfach nur dasitzen. Nehmen Sie sich die Zeit die Sie brauchen — es gibt im Moment nichts Wichtiges zu tun als auf sich und die engsten Menschen in Ihrem Blickfeld zu schauen.
In dieser Zeit bin ich auch gerne an Ihrer Seite und begleite Sie durch die erste schwere Zeit.