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Jemand ist gestorben — was ist jetzt zu tun?

| HERZ | Eile & Hektik rausnehmen | Fenster aufmachen | Kerzen anzünden | Musik anmachen | Lieblingsblumen besorgen | Lieblingsduft versprühen » Es beginnt die letzte Zeit mit einem lieben Menschen.
| MUT | Lieblingskleidung anziehen | Fotos machen | eine Haarsträhne sichern | streicheln | anschauen | Hände eincremen » Den Tod im wahrsten Sinne be*greifen

Wenn ein Mensch stirbt, bleibt die Zeit für einen Moment stehen. Die Angehörigen stehen unter Schock, vieles verschwimmt, und es ist spürbar: nichts ist mehr wie zuvor. Niemand kann wirklich vorbereitet sein. In diesem ersten Augenblick braucht es nicht viel. Ein Fenster öffnen, damit frische Luft hereinströmt. Leise Musik spielen, die den Raum sanft erfüllt. Eine Hand halten, Berührung zulassen. Den Hausarzt und den Bestatter informieren — mehr muss zunächst nicht geschehen.

Sobald man mich ruft, bin ich so schnell wie möglich an der Seite der Angehörigen. Manchmal lerne ich den Verstorbenen noch im vertrauten Kreis kennen — im Hospiz, im Pflegeheim oder zu Hause. Zuerst nehme ich die Eile aus der Situation, nehme Ängste und erinnere daran, dass dies eine besondere, einmalige Zeit ist: die letzten Stunden gemeinsam mit einem geliebten Menschen. Schon jetzt beginnt der Weg der Trauer — und wie er beginnt, kann vieles verändern.

Gerade jetzt zeigt sich, wie wichtig Würde ist. Wer stirbt, trägt meist nicht die Kleidung, in der er oder sie sich wohlgefühlt hat. Krankenhaushemden, Nachthemden oder Unterwäsche spiegeln selten den Menschen wider, der er einmal war. Aber niemand sollte seinen letzten Ort im Leben so verlassen müssen. Es ist ein tief berührender Moment, wenn wir gemeinsam etwas Schönes aussuchen: eine Bluse, die schon viele Sommer gesehen hat, ein Hemd, in dem er stolz einen besonderen Tag gefeiert hat. Vielleicht kämmen wir das Haar, tragen einen vertrauten Duft auf. Aus solchen Gesten wird ein stilles Ritual — ein erstes, mutiges und zugleich liebevolles Zeichen der Trauer.

In diesen Augenblicken höre ich oft Geschichten. Anekdoten aus dem Leben, kleine Erinnerungen, manchmal begleitet von einem Lied, das dem Verstorbenen viel bedeutet hat. Dann geschieht etwas Besonderes: Der Mensch erscheint noch einmal ganz in seiner Einzigartigkeit — nicht als Patient oder Pflegebedürftiger, sondern als der, der er wirklich war.

Doch es muss nicht immer aktiv gestaltet werden. Manche Angehörige wollen nichts tun, sitzen einfach nur da, schauen, atmen, halten inne. Auch das ist wertvoll. Es gibt keinen richtigen oder falschen Weg. Ein bewusstes Einkleiden, eine letzte Berührung, das Auflegen einer Hand — all das kann auch noch in den kommenden Tagen geschehen. Es gibt kein „zu spät“ für einen Abschied in Würde.

Schließlich kommt die Abholung — ein Moment, der immer von großer Intensität ist. Auch er darf seinen eigenen Rhythmus haben. Vielleicht möchten die Angehörigen dabei sein, vielleicht möchten sie ihren lieben Menschen nicht so schnell gehen lassen, vielleicht kommt noch jemand, um sich zu verabschieden. Nichts muss sofort geschehen. Der letzte gemeinsame Augenblick darf so lange dauern, wie er gebraucht wird.

 

Jederzeit für Sie erreichbar

Rufen Sie mich direkt an — ich bin jederzeit für Sie erreichbar. Ich komme auch gerne zu Ihnen nach Hause oder wo auch immer der Verstorbene ist und bespreche persönlich alles Weitere mit Ihnen.