| HERZ | Fotoalben wälzen | immer wieder in Erinnerungen schwelgen | Musik hören | Videos anschauen » Dem lieben Menschen nochmal ganz nah sein. | MUT | Sarg oder Urne bemalen | Redebeitrag schreiben | Gastgeschenk basteln | Blumenschmuck herstellen | Decke für die verstorbene Person nähen | Steine bemalen | Fotowand herstellen » Selbstbestimmung im Abschiedsprozess
Etwas zu tun, kann sehr tröstlich sein. Das Bewusstsein, auch nach dem Tod alles Mögliche für die verstorbene Person getan zu haben, schenkt Angehörigen Kraft und inneren Frieden. Gemeinsam mit ihnen entdecke ich, welche Formen des Handelns ihnen Selbstbestimmung geben und ihren Abschiedsprozess bereichern.
Denn nun beginnt eine entscheidende Zeit — eine Phase, in der die Weichen für den Weg durch die Trauer gestellt werden. Je offener und mutiger man sich ihr widmet, desto gestärkter kann man diesen Weg gehen.
Stellen Sie sich vor: Die Angehörigen kommen mit Familie und Freunden zusammen, trinken ein Glas Wein oder Tee. In ihrer Mitte steht der noch leere Sarg oder die ungestaltete Urne, bestimmt für den Verstorbenen. Geschichten aus seinem Leben werden geteilt, es wird gelacht und geweint, vielleicht entstehen dabei Ideen für eine Ansprache bei der Feier. Jeder kann etwas beitragen — ein gemalter Gruß, ein Brief, ein Foto auf dem Sarg oder der Urne.
Vielleicht bringen alle ein Kleidungsstück mit, aus dem eine gemeinsame Decke genäht wird, die den Verstorbenen auf seiner letzten Reise begleitet. Oder jeder gestaltet einen eigenen Stein, der später aufs Grab gelegt wird. Auch der Blumenschmuck kann selbst gestaltet werden — mit Lieblingsblumen, vielleicht sogar aus dem eigenen Garten.
Manchmal entstehen dabei Rituale, an die zuvor niemand gedacht hat — individuell, berührend und tief verbunden mit dem Menschen, von dem man Abschied nimmt.
